Lieber würde ich euch ja Naturaufnahmen zeigen. Aber da ist nichts mit Natur. Kein Insekt. Kein Vogel im Wald. Mein Herz weint.
und so bin ich in die Stadt gegangen.
Groß St. Martin steht auf der Martinsinsel. Zwischen Insel und Stadt lag der Hafen. Ausgang und Eingang waren bewacht durch Leuchttürme. Vom nördlichen kennt man nur die Fundamente unter der Hohenzollernbrücke, der südliche ist erhalten als "Ubiermonument, das ist der älteste Steinbau der Stadt. Nein, ihr sehr es in der Stadt nicht. Es ist ein Haus drüber gebaut, aber man kann es besichtigen.
Groß St. Martin war nicht von Anfang an Kirche.

Zuerst gehörte der Platz zu Sportanlagen. Bei Restaurationen tauchte das Schwimmbad auf.

Wenn der Rhein Hochwasser hat, wird das Schwimmbad geflutet, wegen der Stabilität des Gebäudes.
In den ersten Jahrhunderten waren hier naürlich in der Hauptsache Lagerhäuser. Auch die tauchten bei der Restauration in den Sechzigerjahren auf, sie wurden fein hergerichtet, man kann sie besichtigen, sozusagen in der Krypta, auf wenn es hier vor den Ausgrabungen keine Krypta gab.
Vor der Kirche ist die Schmitz-Säule. Denn hier trafen sich die Legionäre mit den blonden Ubiermädchen und gründeten die Familie Schmitz (das ist der häufigste Name in Köln)

Und an der Mauer ein Denkmal für Robert Blum, (Freiheitskämpfer von 1848)

Nicht weit entfernt wurde die Hafenstarße entdeckt, allerdings beim Bau eines Hauses und daher 5 m versetzt - und nicht gut gemacht: die Quader passten genau aneinander, jetzt dienst die Straße als Fangeinrichtung für stöckelschuh tragende Touristinnen.

Wasser für Köln, für die Ubierstadt und für die CCAA, das ist das Thema meiner Wanderung

Doch zunächst ein Blick auf den Fußgängerdurchlass vom Nordtor, auch der nur wenige Meter vom heutigen Platz gefunden.

Der Verlauf der Wasserleitung ist in der heutigen Innenstadt nicht zu erkennen. Man weiß, dass sie hier oberirdisch verlief, auf auf einem ziemlich hohen Aquaedukt, vermutlich 11 m.
In der Berrenratherstraße ist noch ein Pfeiler vorhanden. d.h. nur das römische Beton-Innenleben, die ordentliche Oberflächensteine wurden für andere Gebäude wiederverwendet. Das Ding musste versetzt werden, weil es mitten auf der Straße stand.

ein Blick auf die Beton-Substanz, Steinchen, alte Mauerreste, alles Mögliche ist die die fertige Verschaltung gekippt worden und wurde mit Zement übergossen.

Ein weiterer Pfeiler war näher an der Stadt bis ins 17. Jahrhundert erhalten, der Marsiliusstein am Stadttor. Die Leute dachten, da liegt der heilige Sankt Marsius begraben (außer dass er tot ist, weiß ich nichts von ihm) und schonten diese Steine daher. Und vielleicht ist auch deshalb hier ein Stückchen der römischen Stadtmauer erhalten.

So eine Wasserleitung brachte nicht nur Wasser, sondern auch Erde in die Stadt; dafür gab es Stellen, wo das Wasser geklärt wurde. Die Wassergeschwindigkeit wurde mit Hilfe weiterer Becken reduziert, Erde senkte sich, und wurde von Zeit zu Zeit abgezogen. Zum Beispiel hier.

Und so hat sie ausgesehen. Tier vergraben im Erdreich, somit frostsicher, aber beim Bau einer Autobahn ans Licht gekommen. Solche Stücke sind in der ganzen Stadt verteilt.
