aber ich.
das heißt gestern.
ich bin die letzte Etappe von der Via Belgica gegangen. Das ist die römische Straße von Klöln zum Atlantik, bos zur holländischen Grenze ist sie touristisch aufgearbeitet.
In den Ortschaften sind offensichtlich viele Zeichen "VIA" den Andenkensammlern zum Opfer gefallen. Ich habe schwer gesucht. Interessantes gibt des auch nur wenig. Und wo was ist, ist es nicht zu sehen, da steht dann nur ein Schild.
Gleichwohl: In Boscheln steht ein Römer.

Eigentlich ist hier Flachland. Der Berg ist eine Abraumhalde: Steinkohle. Vor 50 Jahren schon ausgekohlt.

Wenn man mal Zeichen hat, geht es aus anderen Gründen kurz vor dem Ziel nicht weiter.

aha, des Rätsels Lösung

Natürlich gibt es mehrere Zugänge.
Bei der Einrichtung dieses Naherholungsgeländes an des Wurm stieß man nämlich auf eine ziemlich gut erhaltene römische Therme. Sie lag damals direkt an der Wurm und gehörte zu einem großen Dorf lings und rechts der Wurm. Da die Straße hier nicht schmaler geworden ist sondern die ganz normalen 25 m breit war (wie eine Autobahn), vermute ich, dass auch hier, wie an Furt durch die Rurbrücke bei Jülich, die Reisenden bei Hochwasser länger aufgehalten wurden und irgendwo bleiben mussten. Da musste ein Dorf her, das offenbar erst errichtet wurde, als es die Straße schon gab.
die Therme

die hypokaustische Heizung ist natürlich neueren Datums. Die Reste von Wandbemalung sicher auch.

die Wurm ist jetzt über 100 m weit weg. Deshalb ein Teich an der Therme.


und zum guten Schluss ein römischer Reisewagen, mit dem ich kürzlich anlässlich des Kastellfestes in Deutz auch gereist bin. Leute, die Reisenden müssen gerädert gewesen sein und die Knie taten weh. So eng.

jetzt muss ich mir was neues ausdenken für Tageswanderungen. Hab schon was im Auge.