tja liebe baschi, seit mai sind wir hier alleine unterwegs…

das mit der beringung habe ich heute früh festgestellt und die uhr zurückgedreht. hierzu
meine eigene meinung:
die aktion hat etwa 2 stunden gedauert. das ist höchster stress für die vögel! das eine hat sich mehr als tot gestellt. ich hatte schon die befürchtung, dass es an herzstillstand gestorben war

danach ist schon gar nicht fressen angesagt. da braucht es die eltern, die futter liefern. um 7.30h war es dann soweit. ich habe heute morgen aber nur gesehen, dass mal ein fisch (die ja nicht im schlund von mama oder papa waren und nicht nach denen gerochen haben), mal angekafelt wurde.
hat man die „nacht ohne nebel“-aktion auf die nacht verschoben, weil man in karula schon die erfahrung gemacht hat, dass sich dann auch nicht-flügge-vögel aus dem nest stürzen? damals es hat über 5 stunden gedauert, bis sie im unterholz gefunden wurden und wieder im nest waren!
im gegensatz zu den drei jungen in karula wurden sie mit rückensendern ausgestattet. die drei waren beringt worden. wozu noch sender? die zugrouten sind längst bekannt. schön, wenn man sie auf der karte mitverfolgen kann. aber ich habe jetzt zu viele BS aus ee sterben sehen:
zwei junge BS wurden in der nähe von nato-basen abgeschossen. es gab offenbar eine weisung beim militär, dass die sender für spionage gebraucht wurden

ein spezialist des sender-produzenten konnte die bewegungen der sender genau definieren (hängt irgendwo, vielleicht an einem kleiderbügel / liegt jetzt still, könnte eine schublade sein). ein anderer wurde von einem jugendlichen „einfach so“ vom himmel geholt. und von denen gibt es viele.
es gibt dazu zig-berichte, auch weil diese „rucksäckli“ erkannt werden als gratis-sim-karte und es betreiber gab, die dann rechnungen für über 10’000 euronen für ihre telefonie bekamen.
dieses frühjahr haben wir auf die rückkehr eines jungen und geschlechtsreifen BS gewartet, der dann auf der rückkehr in der türkei verendet ist. genaues weiss man nicht, auch wenn die ornithos vor ort sogar noch futter gebracht haben.
wir hängen unser herz an die küken von erster stunde an. und wir wissen, dass sie gerade auf der ostroute schwerst bedroht sind. mit dem neuen und gigantischen flughafen in istanbul ist es auch nicht besser geworden. aber die schlimmsten sachen passieren weiter unten.
persönlich finde ich, man könnte drauf verzichten, oder sie erst besendern, wenn sie ihren eigenen horst haben. das schaffen sie in estland meist nach der brut.
meine frage ist immer die gleiche: cui bono? und ich habe dazu meine eigenen gedanken.
in diesem sinne, liebe baschi, ist dieses nest für mich schon fast ende saison angekommen.
ps: vergleiche mal ein foto von vor 12 stunden mit jetzt und versuche herauszufinden, wieviele fische jetzt weniger da liegen. für das nest in karula haben sie ja eine futterstelle für karl II eingerichtet.
